Warum technische Tools in der Psychotherapie ?

von Christoph Wölk

 

Da mich demnächst einige Kollegen in meiner Praxis besuchen wollen, nehme ich dies gerne zum Anlass, ihnen etwas über mein „Hobby“, „Möglichkeiten des Einsatzes von technischen Hilfsmitteln in der Psychotherapie“ zu demonstrieren.  Dabei wird sicherlich eine Diskussion darüber entstehen, ob dieser Schritt in Richtung einer Technisierung von psychotherapeutischen Interventionen überhaupt nötig und sinnvoll ist. Als Themen für diese sicherlich sehr spannend werdende Diskussion, könnte ich mir folgende Stichpunkte vorstellen:

 

1. Ökonomie

2. Effektivität

3. Komfortabilität

 

Thesen: Zur Zeit übersteigt die Nachfrage nach Psychotherapie das Angebot um ein Vielfaches, dieses Missverhältnis wird in Zukunft nicht geringer sondern eher noch mehr. Hieraus folgt, es sollte über Möglichkeiten der Ökonomisierung von Psychotherapie nachgedacht werden :

Möglichkeit 1: Gruppentherapie, wie sie in den angelsächsischen Ländern sehr verbreitet ist?

Möglichkeit 2: kürzere Verweildauer in der psychotherapeutischen Behandlung. Der Weg hierzu knüpft an dem Punkt der Effektivität von Psychotherapie an.

Eine Steigerung der Effektivität ließe sich erwiesenermaßen durch Anwendung von Konzepten des entdeckenden Lernens und der Berücksichtigung des Grundsatzes „je höher die emotionale Beteiligung und Aktivierung des Patienten, umso intensiver der in der Psychotherapie stattfindende Lernprozess“ erreichen.

Die eigenständige Erarbeitung von therapeutischen Inhalten verhilft dem Patienten zu dem Gefühl einer höheren Selbsteffizienz bei der Bewältigung seiner psychischen Probleme. Das Risiko einer Abhängigkeit vom Therapeuten ist reduziert und die Zeit zwischen den Therapiesitzungen lässt sich sinnvoller für den therapeutischen Prozess nutzen.

Die soweit dargestellten Thesen zum Sinn und Nutzen von leistungsfähigen therapeutischen Tools stellen meines Erachtens einen guten Ausgangspunkt zum Beginn einer Diskussion über die Möglichkeit der Effektivierung und Ökonomisierung von Psychotherapie dar, die zumindest im deutschsprachigen Raum bisher noch viel zu wenig Raum gefunden hat.

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